Hintergrundwissen "Feedback"

Mehrwert-Infos für Vielleser, Mehrwisser, Besserwisser

Fragen
Was bedeutet Feedback? Wie wichtig ist Feedback?
Was bewirkt Feedback? Wie wichtig ist Feedback? Wie gut ist Feedback?
Welche Absichten verbergen sich hinter manchem Feedback?
Wer bekommt überhaupt Feedback und wer möchte es?
Was bewirkt falsches oder geschöntes Feedback?

Allgemeine Bedeutung
Feedback (englisch = Rückmeldung, Rückinformation, Rück-Einspeisung)
ist allgemein eine verbalisierte Rückmeldung an eine andere Person
über ihr Verhalten und die entsprechende Wirkung des Verhaltens auf andere.

Bedeutung in der Kommunikation
Feedback in der Kommunikation bedeutet, dass der Empfänger einer Information bzw. Nachricht dem Sender einer Information bzw. Nachricht mitteilt bzw. rückmeldet, was er wahrgenommen bzw. verstanden hat.

Was ermöglicht Feedback?
Feedback ermöglicht also, die Wirkung des eigenen Verhaltens
und die Wirkung der eigenen Kommunikation zu erkennen.


Wichtigkeit
Feedback ist enorm wichtig und wertvoll für unsere geistige und charakterliche Entwicklung, für unsere Persönlichkeit, unser Denken und Verhalten sowie für unsere psychische Gesundheit und unseren Erfolg im Leben, natürlich nur dann, wenn es sich um echtes bzw. hochwertiges Feedback handelt. 

Wer bekommt Feedback und wer möchte es?
In der Regel erhält jeder Feedback. Vieles bekommen wir aber gar nicht mit.
Wir hören nicht hin, hören nicht zu, deuten Feedback einfach um, so wie es uns beliebt. Und wenn wir Feedback bekommen, das uns nicht schmeckt, dann gehen wir und suchen uns einfach andere Feedback-Geber. Irgendeiner wird uns immer noch dem Mund reden oder uns zumindest ansatzweise Feedback geben, das uns schmeckt. Schließlich wollen wir uns gut fühlen, unser Selbstwertgefühl nicht schmälern oder gar verletzt wissen, sondern viel lieber selbstbewusst durch die Gegend laufen und uns gut und toll fühlen wenn wir in den Spiel schauen oder über uns nachdenken. Fehler und Schwächen?


Weit gefehlt. Es sind doch schließlich die anderen, die "doof" sind und wir selbst bekommen nur Zuspruch. Zumindest suchen wir uns den. Das klappt aber leider nicht immer - oder besser: zum Glück. Denn eigentlich ist auch das, was wir nicht gerne hören, so extrem wichtig, um psychisch gesund, sozial intelligent bzw. sozial kompetent und erfolgreich durchs Leben gehen. Fakt ist jedoch: Nicht jeder ist erfolgreich - denn nicht jeder möchte Feedback. Nur wenige streben echtes Feedback an. Dafür streben viele unbewusst, manchmal aber auch ganz bewusst falsches und geschöntes Feedback an. Andere hingegen hören nicht zu bzw. schauen nicht hin.


Andere haben nicht die Intelligenz, Feedback überhaupt oder richtig zu verstehen. Andere wiederum haben nicht den gesunden Charakter, Feedback zu ertragen. 
Es fehlt ihnen an Offenheit, an der nötigen Ambiguitätstoleranz (siehe soziale Kompetenzen / Soziale Intelligenz) oder an Einsichtsfähigkeit. Sie lassen sich lieber täuschen oder manipulieren bzw. täuschen und manipulieren sich damit selbst.


Dabei ist Feedback doch so enorm wichtig und wertvoll für unsere geistige und charakterliche Entwicklung, für unsere Persönlichkeit, unser Denken und Verhalten sowie für unsere psychische Gesundheit und unseren Erfolg im Leben, natürlich nur dann, wenn es sich um echtes bzw. hochwertiges Feedback handelt. Genau das ist jedoch selten.


Warum ist richtiges Feedback eher selten?
Gesellschaftliche Konventionen (Respekt, Höflichkeit, Hemmung, Angst, Moralvorstellungen, Antidiskriminierungss-Regeln etc.) sowie persönliche und geschäftliche Absichten (z. B. Verkäufer-Feedback, Feedback von Untergebenen, Feedback von Verehrern und Fans, Feedback von Parteigenossen, Sympathien etc.) führen ebenso wenig wie Feedback von Menschen, die voller Missgunst (schwarzer Neid, Antipathie etc.) sind zu dem, was Feedback eigentlich darstellt und bewirken soll. Eine ehrlich gemeinte Rückmeldung mit Informationen, so wie sie sind bzw. rüberkommen und eben keine geschönte, reduzierte  oder verschlechterte Information.  


Was muss berücksichtigt werden?
Es muss also berücksichtigt werden, dass hinter so manchem Feedback oft eine mehr oder weniger klare Absicht besteht. Ebenso muss berücksichtigt werden, dass jedes Verhalten von anderen unterschiedlich erlebt und beurteilt wird. Es gilt also, die Beziehung zu klären, damit man weiß, welchen Gehalt das entsprechende Feedback besitzt. Ebenso muss berücksichtigt werden, dass in Beziehungen vieles verschwiegen wird. Schließlich möchte man niemandem zu nahe treten und sein Gegenüber möglichst nicht verletzen. Auch gibt es viele Personengruppen, in denen Feedback wegfallen oder überwiegend bis prinzipiell sehr einseitig - entweder überwiegend positiv oder negativ ausfallen. Nur ein professionelles offenes Feedback gibt gezielte Rückmeldungen mit einem entsprechend hohem Wert.


Wozu dient gezieltes Feedback?
Gezielte Rückmeldungen dienen in professionellen Kommunikationssituationen dazu, die Selbstwahrnehmung des Feedback-Empfängers zu verbessern, sein zukünftiges Verhalten zu hinterfragen, ggf. zu überdenken und in Zukunft zu verändern bzw. zu verbessern. Feedback ist also ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Wahrnehmung und Kommunikation sowie zur Verringerung von Wahrnehmungsfehlern und zur Vermeidung Missverständnissen.

Durch ein gezieltes Feedback können Menschen durch Abgleich des Gesendeten mit dem Empfangenen ihr Selbstbild überprüfen. Dies ist in so fern wichtig, weil jeder Mensch ein bestimmtes, sehr subjektives und einseitiges, manchmal sogar völlig falsches Bild über sich selbst hat. Hinzu kommt, dass sich jeder Mensch ebenso eine Vorstellung bzw. ein Bild von anderen macht, das ebenso sehr subjektiv ist (Fremdbild). Selbstbild und Fremdbild sind sehr selten, genau genommen, fast nie kongruent (Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz).

Je offener und ehrlicher und wahrheitsgetreuer sich Menschen gegenseitig mitteilen, wie sie sich wahrnehmen (Fremdbild), desto besser kann jeder sein Selbstbild überprüfen und anpassen.

 

Feedback ist in so fern die wichtigste Grundlage für erfolgreiches Handeln. Selbsterkenntnis trägt in erheblichem Maße zur Persönlichkeitsentwicklung bei.
Eine realistische Selbsteinschätzung ist die Voraussetzung für erfolgreiches Handeln. Für jeden, der viel mit Menschen zu tun hat, ist es wichtig, die wirkliche Einschätzung durch andere zu kennen. Um erfolgreich handeln zu können und mit seinem Verhalten nicht sinnlos "vor die Pumpe" zu laufen, sollte man sich z.B. fragen:


Wie wirke ich auf andere?
Welchen ersten Eindruck vermittle ich?

Wie sehen mich Menschen, denen ich zum ersten Mal begegne?

Wie wirke ich in Gruppen, wie im Einzelgespräch?

Wie wirke ich auf Kunden?

Wie wirke ich auf Mitarbeiter und Vorgesetzte?

Wie wirke ich im Privatbereich?

Wie wirke ich auf unterschiedliche Menschentypen / Personengruppen?
Wie wirke ich auf meinen Partner oder auf Freunde? 
Wie wirkt meine Kommunikation, wie meine Art und Weise zu kommunizieren?
Welchen Eindruck vermittelt meine sonstige Darstellung / Selbstdarstellung
(z.B. Präsentation, Visitenkarte, Werbung, Bewerbungsunterlagen)?
In welchem Maße stimmt mein Selbst- und Fremdbild überein?
Womit ecke ich bei anderen an?

usw.

 

Fazit / Regel / Folgen:
Hochwertiges Feedback ist Gold wert. Ehrliches Feedback ist ebenso selten wie vollständiges Feedback. Wer auf hochwertiges Feedback achtet und dies geradewegs sucht, hat die besten Chancen, erfolgreich zu handeln. Wer Feedback schmäht oder missachtet oder sich falsches (z.B. geschöntes) bzw. einseitiges Feedback sucht, wird im Leben entweder sehr häufig "vor die Pumpe laufen" oder "Spott und Argwohn" erzielen. Er manipuliert sich damit selbst in eine falsche Richtung, die nicht zielführend ist, sondern vielmehr zu Problemen führt.

 

Was konkret die Probleme in Wahrheit verursacht (falsches Selbstbild), wird der Betreffende nicht wissen (können und wollen) oder nicht verstehen. Er wird es negieren und aufkommende kognitive Dissonanzen stattdessen über den Effekt der kognitiven Dissonanz-Reduktion zu verarbeiten suchen und zum Zwecke der Erhaltung des eigenen Selbstwertes phantasiereiche Erklärungs- bzw. Selbstentschuldigungs-Mechanismen in Gang setzen, welche die Realität und ursächliche Zusammenhänge dann so stark verzerren, dass sie stimmig wirken und das eigene Fehlverhalten irgendwie erklären, entschuldigen oder der Umwelt in die Schuhe schieben.

 

Es kommt zu Wahrnehmungs-, Denk-, Beurteilungs- und Beobachtungsfehlern. Ebenfalls kommt es häufig zu schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen und ggf. zu Erkrankungen der Psyche. Aber auch dann (oder: insbesondere dann) wird er Feedback (z.B. von Psychiatern oder Therapeuten) meiden, negieren, uminterpretieren oder umkehren bzw. in die gewohnten Denk-Schemata umformen.

Der Betroffene treibt 
sich selbst immer mehr in eine Sackgasse, aus der er schließlich nicht mehr herauskommt und ebenso wenig mehr herauszuholen ist. Selbst die beste und härteste Form qualitativ hochwertigen Feedbacks (Provokatives Feedback Coaching) kann dann weder genutzt werden, noch funktionieren.

 

 

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