Hintergrundwissen "Peripherie - Umgebungs-Reize"

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Die Rolle in der Peripherie (Umgebung) in der Wahrnehmung und Kommunikation

Ob wir es wollen oder nicht: Wir kommunizieren durch unser gesamtes Kommunikationsumfeld und durch die Dinge, mit denen wir uns - bewusst oder unbewusst - umgeben. Dazu zählen Lebewesen (Menschen und Tiere) ebenso wie Technik (Auto, Handy, Uhr, Anrufbeantworter, Beleuchtung, Ausrüstung etc.), Wohn- und Arbeitsumfeld (Adresse, Büro- und Wohnausstattung, Kunstobjekte etc.), Einrichtung (Farben, Möbel, Fußbodenbelag etc.), Büro- und Geschäftsausstattung (z.B. Bürotechnik), Mitgliedschaften (Vereine, Verbände, Parteien etc.) und Daten (Titel, Ausbildungsabschluss, Werdegang, Referenzen etc.).

 

Unser Umfeld bzw. unsere Umgebung hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere WahrnehmungVon wahrnehmbaren Umweltreizen werden Informationen abgeleitet, die unsere Denkprozesse und daraus resultierende Annahmen erheblich beeinflussen und in starkem Maße verzerren. Daraus leitet sich ebenfalls unser Image ab.

Die manipulative Wirkung der Peripherie auf die Manifestation der Gesamtinformation im Gehirn kennt man in der Wahrnehmungspsychologie u.a. als Überstrahlungseffekt oder „Halo-Effekt“ bzw. „Hof-Effekt“. Dieser Wahrnehmungsfehler besagt, dass ein hervorstechendes Merkmal die Gesamtbewertung überstrahlt, unsere Urteile in erheblichem Maß beeinflusst und eine Gesamtassoziation bildet, die in keinem tatsächlichen Zusammenhang zur eigentlich wahrgenommenen Sache bzw. zur Realität steht.

 

Bestimmte Eindrücke wirken auf den Beobachter so stark, dass sie alle anderen Wahrnehmungen überstrahlen. Der Effekt beschreibt die Tendenz, um andere bestimmte Eigenschaften einer Person einen „Hof“ zu bilden und daraus übergreifende Annahmen abzuleiten.

 

Alleine durch Kulissen sowie Menschen und Dinge, mit denen wir uns umgeben, senden wir regelrechte Botschaften (z.B. Image-Botschaften, Handlungsaufforderungen, Wertschätzungs-Botschaften, Preisliche Botschaften).

In kommunikativen Situationen sämtliche Peripherien zu erkennen, zu hinterfragen und abzugleichen ist wichtig für den Erfolg der Kommunikation.

Die Rolle in der Peripherie für unser Gehirn und persönlichkeitsbildende neuronale Prozesse

Aus den modernen Neurowissenschaften weiß man, dass sich unsere Persönlichkeit als „Gerüst“ von Nervenzellen bildet und stetig weiter entwickelt. Die Umgebung, in der wir uns aufhalten sowie das Umfeld, in dem wir uns bewegen, spielt dabei eine wesentliche Rolle und entscheidet mit darüber, was wir wahrnehmen und

- aus dieser Wahrnehmung und Erfahrung heraus - folglich denken.


Alles, was wir denken und fühlen und wie wir handeln, bestimmt unser Nervensystem und die neuronalen Strukturen in unserem Gehirn. Diese entwickeln sich, je nachdem, was wir wahrnehmen, denken, fühlen und erfahren stetig weiter.

Zellen bilden sich heraus oder verkümmern. Es bilden sich ganz bestimmte Verbindungen, Strukturen und Verzweigungen - und dadurch das,

was wir als unsere Persönlichkeit bezeichnen.  

 
Anders als ein Pilot im Flugzeug merken wir selbst nichts davon, dass wir von elektronischen Signalen und unserer Gehirn-Chemie gesteuert werden.

Selbst wenn unsere elektro-chemischen Prozesse aus den Fugen geraten

bzw. sich verstellen und wir uns daher aus der Perspektive anderer sehr merkwürdig verhalten, bemerken wir es nicht. Dass sich allein durch unser Denken oder Unterlassen eigenständig neuronale Pfade herausbilden, diese sich umleiten oder verkümmern, wollen wir nicht wahrhaben. Dennoch zurück zur Realität:

Durch bestimmte Denkprozesse (z.B. immer wiederkehrende gleiches Wahrnehmungen, Denkmuster und Erfahrungen) bilden sich - ebenso wie uns Haare und Fingernägel wachsen oder diese ausfallen - ständig neue Nervenzellen oder sie verkümmern oder leiten sich um. Ebenso wie sich Wunden von alleine wieder verschließen, so wird dadurch im Laufe unseres Lebens bzw. unserer Umgebung und unserer Erfahrungen automatisch teilweise ein neues anderes Nervensystem konstruiert, wodurch sich unser Charakter bzw. unsere Persönlichkeit entsprechend verändert.

 

Wer folglich ganz bestimmte Wahrnehmungen und Erfahrungen macht,

entwickelt sich genau zu dem, was er durch seine Wahrnehmungen

und sein Denken programmiert. Insofern folgt nicht nur unsere Psyche,

sondern auch unser Nervensystem dem Gesetz der Anziehung,

das ganz einfach besagt, dass ein bestimmtes Denken und daraus resultierendes Handeln zu bestimmten Ergebnissen und Erfahrungen führt. Diese Ergebnisse sind dann so, wie sie in unserem Gehirn programmiert und verankert sind.

Die Umgebung und das Umfeld, in dem wir uns aufhalten (in dem wir wahrnehmen und denken) spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle ("Die Größe meines Raumes ist die Größe meiner Welt"). Dadurch finden Beeinflussungs- und Sozialisierungs-Prozesse statt, die sich ganz wesentlich auf unser Denken und auch auf unsere Gehirnzellen und die neuronalen Verbindungen auswirken.  

 

Daher empfiehlt sich in vielen Fällen, in denen die Lebens-Ergebnisse nicht so sind wie man sich selbst das wünscht, ein rechtzeitiges Umdenken in der dazu passenden Umgebung (Peripherie), damit sich daraus auch neue neuronale Strukturen und eine neue Realität bildet.