Hintergrundwissen "Psychotherapie"

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Was ist eine "Psychotherapie"?

Die Psychotherapie spielt eine äußerst wichtige Rolle in der Behandlung von psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen. Sie dient dazu, Verhaltensstörungen zu beeinflussen, psychisches Leid zu lindern oder zu heilen und seelische sowie zwischenmenschliche Konflikte zu bewältigen. Mit einer Psychotherapie (griech. für "Behandlung der Seele") werden Störungen des Denkens, Fühlens, Erlebens und Handelns behandelt. Dazu zählen z.B. Ängste, Depressionen, Verhaltensstörungen, Süchte, Zwänge und weitere Störungen der Psyche.

 

Grundlagen der Psychotherapie

Die wichtigsten Grundlagen der Psychotherapie bilden die "Tiefenpsychologie" und die "Lern- oder Verhaltenspsychologie". Entsprechend werden die Therapieformen als "tiefenpsychologische Behandlung" bzw. "Verhaltenstherapie" bezeichnet. Bei der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der analytischen Psychotherapie (Psychoanalyse) wird davon ausgegangen, dass Ängste, Depressionen, Zwänge oder psychosomatische Symptome aufgrund von ungelösten Konflikten entstanden sind. Möglich sind: einzel- und / oder gruppentherapeutische Maßnahmen.

 

Grundprinzip der Psychotherapie: Gespräche, Übungen, Umlernen

Das Grundprinzip ist vereinfacht ausgedrückt die Behandlung der Patienten durch Gespräche oder Übungen. Was uns heute ausmacht, was und wie wir denken und handeln, haben wir im Laufe unseres Lebens erlernt, ob richtig oder falsch, aktuell oder überholt und nicht mehr zeitgemäß, ob positiv oder negativ: Wenn das Erlernte für uns heute nachteilig ist und zu Problemen führt, müssen wir lernen, dies zu begreifen und entsprechend umzulernen. Vorab muss man aber erst einmal an unbewusste Informationen heran und diese bewusst machen. Die Bewusstmachung von Zusammenhängen ist viel Arbeit und nicht selten mit inneren Widerständen verbunden, die aufgelöst werden müssen. Es gilt eine einfache Regel: Ohne Einsicht keine Änderung.

 

Grundprinzip der Psychotherapie: Beziehungsmuster

Wir entwickeln in unserer Kindheit regelrechte "Beziehungsmuster" durch die Auseinandersetzung mit unseren Eltern und / oder anderen wichtigen Bezugspersonen. Wir neigen dazu, Beziehungen, die wir in unserem späteren Leben zu weiteren Menschen aufnehmen, nach den gleichen Mustern zu organisieren. In der Therapie wird versucht, diese Muster zu erkennen und bewusst zu machen, um eine größere Variationsbreite des Verhaltens zu ermöglichen und zu verhindern, dass man immer wieder die gleichen Fehler macht. 

 

Grundprinzip der Psychotherapie: Verhaltensmuster

Ebenso geht es um bestimmte "Verhaltensmuster", die wir in der Kindheit entwickelt haben. Mit diesem Verhalten kommt man erst einmal recht gut durchs Leben bis man auf eine Situation trifft, wo wir dieses Verhalten zwar wieder anwenden, es aber unpassend ist und deshalb Schwierigkeiten verursacht. Auf Grund von bestimmten psychischen Gesetzmäßigkeiten kann es aber nicht einfach abgelegt werden und es kommt plötzlich oder allmählich zur Entwicklung von Krankheitssymptomen, weil das angestrebte Ziel des Verhaltens nicht erreicht werden kann. Die Wurzel des Verhaltensmusters liegt oft in der Kindheit, der krankmachende Effekt hingegen in der Gegenwart. Die Therapie zielt auch darauf ab, diesen Zusammenhang bewusst zu machen, damit ein besser passendes Verhalten entwickelt werden kann.

 

Kosten für eine Psychotherapie 

Damit die Krankenkasse die Kosten einer Psychotherapie übernimmt, müssen gemäß den Richtlinien der Psychotherapie "behandlungswürdige Störungen" wie z.B. Depressionen oder Süchte vorliegen. Eine Partner-, Ehe-, Lebens-, Erfolgs- oder Erziehungsberatung zählt nicht dazu. Hier müssen die Kosten selbst getragen werden. Dies erklärt zugleich, warum ein Coaching nicht über eine Krankenkasse finanziert wird.

 

Zuständigkeit

Psychotherapien werden von Psychotherapeuten durchgeführt. Ein Psychotherapeut kann ein Psychologe (Psychologischer Psychotherapeut) oder Mediziner (Ärztlicher Psychotherapeut) mit einer entsprechenden Ausbildung /Qualifizierung und/oder Weiterbildung sein. Ein studierter Pädagoge kann mit entsprechender Zusatzausbildung auch Psychotherapeut (Kinder- und Jugendlichen-Therapeut) sein.

 

Erfolge der Psychotherapie

Ob die Ziele einer Psychotherapie erreicht werden, hängt stark von dem Erkrankten selbst ab. Es ist ratsam, dass dieser sich auf die Therapie ernsthaft einlässt und bereit ist, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen und aktiv mitzuwirken.