Hintergrundwissen "NLP"

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Das Kürzel "NLP" steht für "Neurolinguistische Programmierung".

Was verbirgt sich dahinter? Wie bei anderen psychologischen Ansätzen,

so basiert auch das NLP darauf, dass bestimmte Äußerungen und Eigenarten menschlichen Verhaltens innere Prozesse auslösen. Ebenso wird durch innere Prozesse ein bestimmtes Verfhalten ausgelöst und strukturiert. Sowohl äußere Wahrnehmungen als auch innere Prozesse stehen in einem gegenseitigen Zusammenhang und lösen entsprechende Reaktionen bzw. Kettenreaktionen aus.

 

Zu jeder Zeit laufen pausenlos kommunikative Prozesse ab, nicht nur bewusst, sondern überwiegend unbewusst und in jeder erdenklichen Art. Wir können nicht nicht kommunizieren. Alles, was wir tun oder unterlassen, ob bewusst oder unbewusst, ob verbal oder nonverbal, ob schriftlich oder persönlich: Alles ist Kommunikation. Kommunikation ist daher mächtiger als viele denken.

Dabei geht es nicht nur darum, was wir senden, sondern darum, wie dies beim Empfänger ankommt. Was der Empfänger einer bewussten oder unbewussten Botschaft tatsächlich versteht, heraushört und dabei fühlt, ist für das Ziel und den Erfolg der Kommunikation maßgeblich entscheidend.

 

NLP beschäftigt sich damit, wie das menschliche Gehirn Sinnesreize als Impulse von außen unter Berücksichtigung eigener subjektiver Wahrheiten und individueller Erwartungen wahrnimmt, bewertet, verarbeitet und verknüpft. Dies steht in einem Zusammenhang zu den Erkenntnissen der Wahrnehmungspsychologie und den Neurowissenschaften bzw. der Gehirnforschung.

 

Nach der Aufnahme visueller, akustischer und weiterer Reize durch die Sinnesorgane werden die wahrgenommenen äußeren sensorischen Informationen im Gehirn in Bruchteilen von Sekunden verarbeitet (neuronale Prozesse und Regelkreise), gefiltert und mit bereits vorhandenen Informationen und Daten verglichen, abgeglichen und verknüpft, wobei der Vorgang unbewusst abläuft und sich dem Bewusstsein entzieht.

 

Es entsteht ein Bild und Gefühl, dass mit dem vorausgegangenen Input von außen in keiner direkten Beziehung steht. Vielmehr ist die eigene Gefühlswelt betroffen. Sie entscheidet nun darüber, wie der eingegangene Reiz bzw. die empfangene Information gesehen und bewertet wird - und das unabhängig von jeglicher Logik und jeglichem Sachverstand.

 

Die besagten neuronalen Prozesse ziehen in ihrer Konsequenz entsprechende Reaktionen mit sich (Reiz-Reaktions-Ketten). Darüber hinaus haben sie eine starke Auswirkung auf unser gesamtes weiteres Handeln und wirken sich auf unser gesamtes Leben und alle weiteren Wahrnehmungen, Denkprozesse, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen aus. Physische und biologische Vorgänge sind davon ebenso betroffen wie alle psychischen Vorgänge.

 

Im NLP wird Sprache als wirkungsvolles Instrument dazu benutzt, Filterprozesse im Gehirn zu offenbaren und zu lenken bzw. zu programmieren. Zudem kann die Wirkung von Kommunikation durch sinnesspezifische Sprache gesteigert, ein "Draht" zum Gegenüber (Rapport=Gleichklang) hergestellt und der andere mitgenommen werden. Dazu dienen u.a. "Pacing" (Anpassen, Mitgehen), "Leading" (Führen), Perspektivenwechsel und das Setzen von Ankern (basiert auf dem Prinzip der Klassischen Konditionierung nach Pawlow).

 

Dadurch ist es möglich, Reiz-Reaktions-Ketten neu zu gestalten, Denkstrukturen aufzubrechen und diese zu verändern. Im Ergebnis führt dies zu einem bestimmten bzw. positiv geänderten Verhalten. Daher war NLP in seiner Entstehung ein Verfahren, das der Verhaltensänderung im Rahmen der Psychotherapie diente. Entwickelt wurde das NLP-Grundprinzip, das ursprünglich als neues Verfahren der Kurzzeit-Psychotherapie konzipiert war, von dem damaligen Mathematikstudenten und späteren Psychologen Richard Bandler und dem Linguisten John Grinder Anfang der 70er Jahre an der University of California in Santa Cruz. Grinder war zeitweise Assistent bei Gregory Bateson, dem ebenfalls ein Einfluss auf das NLP zugeschrieben wird.

 

NLP vereinte vorab verschiedene psychotherapeutische Ansätze zu ziel- und lösungsorientierten Therapie- und Coaching-Verfahren. Erst später wurde NLP zum Zweck der Einflussnahme und Effizienzsteigerung genutzt. Die Ursache für diese Veränderung lag u.a. darin, dass NLP-Anhänger die Verhaltensweisen erfolgreicher Persönlichkeiten, die auf ihrem Gebiet herausragende Leistungen zeigten, auf mögliche Gemeinsamkeiten untersuchten - und zwar mit dem Ziel, irgendwelche Muster zu erkennen. Tatsächlich konnte beobachtet werden, dass die untersuchten Personen sprachliche (verbale und nonverbale) Verhaltensmuster aufweisen, die sich ähneln. Dadurch entstand ein großes Interesse, die erkannten Muster möglichst zielorientiert und gewinnbringend zu nutzen 

 

Heute gehört NLP - neben der Transaktionsanalyse, dem Psychodrama, der themenzentrierten Interaktion und einigen anderen Verfahren - zu den am weitesten verbreiteten Methoden der Kommunikations- und Verhaltens-Optimierung. 

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