Hintergrundwissen "Soziale Inkompetenz"

Mehrwert-Infos für Vielleser, Mehr-Wisser, Besserwisser

"Soziale Inkompetenz" ist das Gegenteil von "Sozialkompetenz" und bezeichnet die Unfähigkeit...

... die Motive, Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen
    und angemessen darauf zu reagieren,

 

... sich selbst und andere zu erkennen und zu verstehen,

 

... sich anderen gegenüber situationsangemessen und klug zu verhalten,

 

... sich anderen Menschen gegenüber möglichst adäquat darzustellen,

 

... mit anderen Menschen und sich selbst gut zurecht zu kommen,

 

... auch mit schwierigen Menschen klar zu kommen,

 

... sich in einer Gruppe oder Kooperationsgemeinschaft zurecht zu finden

    und die Gruppe möglichst positiv zu verstärken bzw. zu beeinflussen,

 

... eigene Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten anderer
    z.B. einer Gruppe abzugleichen und zu verknüpfen,

 

... das Verhalten und die Einstellungen anderer zu beeinflussen,

 

... das Verhalten anderer einem selbst gegenüber zu ertragen
    und damit individuell klarzukommen

 


Störungen & Behinderungen

Soziale Inkompetenz behindert sowohl die Entstehung und das Vorhandensein positiver Ziele als auch deren erfolgreiche Erreichung. Soziale Inkompetenz stört die positive Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und die reibungslose Zusammenarbeit mit anderen Menschen im Privat-, Berufs- und Geschäftsleben - auch wenn dies zumeist nicht bewusst ist. Soziale Inkompenz ist eine Gefahr für jedes Team (Partnerschaft, Familie, Arbeitsteam, Unternehmen, Staat).

Sozialinkompetente Menschen sind in der Verfügbarkeit und Anwendung kognitiver, emotionaler und motorischer Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristigen günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für sie selbst führen, eingeschränkt. Es besteht eine verstärkte Gefahr in Bezug auf Störungen des Sozialverhaltens und des sozialen Gemeinschaftslebens. (Detail-Infos unter Sozialkompetenz / Soziale Kompetenzen)

Zusammenhänge in Bezug auf Persönlichkeitsstörungen

Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen sozialer Inkompetenz bzw. sozial inkompetentem Verhalten und Persönlichkeitsstörungen sowie einigen Störungen der Psyche. Hier ein paar Beispiele/Zusammenhänge:

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung liegt der Zusammenhang mit sozialer Inkompetenz in einer extrem selbstbewussten Haltung nach außen, verbunden mit eventueller Großspurigkeit, Selbstüberschätzung und negativer Auffassung von Kritik sowie empfindsamer Reaktion auf Kritik. Menschen mit einer narzistischen Persönlichkeitsstörung mangelt es an Empathie und an Einsicht in die Probleme und Aktivitäten anderer Menschen. Sie sind derart Ego-zentriert, dass sie andere nur wenig wahrnehmen und wenn, dann sehr kritisch. Im Vordergrund steht wie bei der histrionischen Persönlichkeitsstörung das Streben nach Anerkennung und das Agieren auf einer Bühne, bei der stetige Anerkennung, Lob und Bewunderung von anderen erscheischt werden soll, andere Meinungen aber zur Konfrontation führen... (Detail-Infos)


Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und
Masochistische (selbstzerstörerische) Persönlichkeitsstörung

Bei der masochistischen (selbstzerstörerischen) Persönlichkeitsstörung, die auf Narzissmus basiert, wirkt das Gegenteil von dem, was gesunde Menschen antreibt, auch im sozialen Kontext: Der normale Mensch erfreut sich an den positiven Dingen des Lebens. Sich gut und glücklich zu fühlen, zählt zu den grundlegenden Lebensmotiven. Kein gesunder Mensch mag es – bis auf einige Momente des Mitleids oder Selbstmitleids – sich traurig und / oder deprimiert zu fühlen. Bei Menschen mit einer masochistischen bzw. selbstzerstörerischen Persönlichkeitsstörung ist dies anders. Masochistische Persönlichkeiten bevorzugen das Gefühl des Unglücks und alles, was damit in Verbindung steht. Entsprechend ist auch ihr Verhalten. Sie suchen nach Fehlern und nach Möglichkeiten, dass die Dinge eben nicht "rund" laufen, sondern so wie sich der Masochist das innerlich wünscht. Sie sorgen dafür, dass es ihnen selbst möglichst schlecht geht. Andere beziehen sie in ihr Unglück mit ein. Auch in Gruppen sorgen sie für zerstörerische Prozesse. Dies, obgleich viele von ihnen souverän, freundlich, harmlos und absolut alltagstauglich wirken. Das Übel schlummert in ihrem Inneren und wirkt völlig im Hintergrund intuitiv und unbewusst auf alle Prozesse. Masochistische Persönlichkeiten mögen es, Opfer zu bringen, sich selbst zu opfern und andere in die "Opferung" mit einzubeziehen (Mitnahme). Harmlos wirken sie allein dadurch, dass die die Ausbeutung durch andere akzeptieren. Auch das ist das Gegenteil von Sozialkompetenz. Masochistische Persönlichkeiten sehen ihren Triumph darin, über eigene Schuldgefühle zu triumphieren und / oder sich letztendlich durch Selbstzerstörung und Mitnahme (z.B. anderer, eines Teams) durchzusetzen. Masochistische Persönlichkeiten fühlen Befriedigung wenn sie andere mit in das angestrebte "Verderben" miteinbeziehen bzw. ins Verderben mitnehmen können. Je mehr Menschen, desto höher das triumphierende Gefühl der selbstbefriedigenden Anerkennung, In Unternehmen, im Staatsapparat sowie in der Politik ist daher größte Wachsamkeit gefordert. Eine entsprechende psychologische Eignungsdiagnostik (z.B. ib reality view & proof concept) wird jedoch eher seltener durchgeführt. (Detail-Infos)

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und Naiv-aggressive Persönlichkeitsstörung
Bei der naiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung, die ebenfalls auf Narzissmus
basiert, leiden andere dadurch, dass der Betroffene zwanghaft um Anerkennung bemüht ist, indem er anderen vermeintlich "Gutes" tun und die Welt verbessern will. In einem Team rückt das eigene Team eher in den Hintergrund - allein deshalb weil naiv-aggressive Persönlichkeiten ihren Fokus in der Regel zumeist auf alles, was möglichst anders, fremd und weit weg ist, richten (massive externale Fokussierung). Die selbst gewählte Rolle des Weltverbesserers oder Missionars kann auf andere Menschen sehr anstrengend und durchaus unzumutbar werden, manchmal sogar sehr gefährlich z.B. wenn der gestörte Betroffene seine Ansichten und Absichten vehement vertritt und andere zum Zwecke der Durchsetzung seiner Ideale geradewegs gängelt, maßgeregelt oder unterdrückt. Andere Ansichten verstehen naiv-aggressive Persönlichkeiten nicht und lassen sie nicht gelten. Auch fehlt ihnen oft jegliches Gefühl für Verhältnismäßigkeit. Menschen mit einer naiv-aggressiven Persönlichkeit schaffen sich ihre eigenen Moralvorstellungen und vertreten diese vehement nach außen. Dabei besteht der Hang, die Lebensweise anderer Menschen zu dominieren. Dem Anschein nach verfolgen viele Betroffene humanistische, altruistische oder religiöse Lebensziele,weshalb Menschen mit einer naiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung vom Laien umgangssprachlich auch als sogenannte "Gutmenschen" bezeichnet werden. In Wahrheit geht es aber nicht um das "Gutsein", sondern um die Aufrechterhaltung und Überspielung eines Wunschbildes, das - wie bei der narzisstischen Persönlichkeitstörung - übertrieben nach außen gezeigt wird und der eigenen Selbstbestätigung dient. Hinter dem vermeintlichen Bestreben des "Gutseins" bzw. "Gutseinwollens" verbirgt sich eine egozentrische Grundhaltung und eine Selbstwert-Problematik mit einem deutlichen Hang zur Selbsterhöhung, Selbstüberschätzung und Selbstermächtigung. Auch wenn es erst einmal "teamfähig" wirkt: Gutmenschen können gefährliche Mitläufer mit totalitaristischen Zügen (siehe Drittes Reich, SED-Regime, Terroristen) werden. (Detail-Infos)

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und
Paranoide Persönlichkeitsstörung
Bei einer P
aranoiden Persönlichkeitsstörung besteht der Zusammenhang mit Sozialer Inkompetenz z.B. in Bezug auf Misstrauen und der Vermutung von Feindseligkeit hinter dem Verhalten anderer. Menschen mit einer Paranoiden Persönlichkeitsstörung sind sehr empfindlich gegenüber Zurückweisungen. Ein weiterer Zusammenhang liegt in der Streitlust und dem Beharren auf dem eigenen Standpunkt. Hinzu kommt die Tendenz zur Introvertiertheit und eine geringe Offenheit für neue Erfahrungen. Paranoide Persönlichkeiten fühlen sich besonders häufig gemobbt.


Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und S
chizoide Persönlichkeitsstörung
Bei der schizoiden Persönlichkeitsstörung besteht dieser Zusammenhang in Bezug auf den Rückzug von sozialen Kontakten, einem Hang zur Introvertiertheit, eigenen Phantasien, die ihnen wichtiger sind als andere Menschen sowie eine geringe bzw. wenig angemessene Gefühls-Reaktion auf die Gefühle anderer.


Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und S
chizotype Persönlichkeitsstörung

Bei einer schizotypen Persönlichkeitsstörung besteht ein Zusammenhang zur mangelnden Fähigkeit zu engen persönlichen bzw. zwischenmenschlichen Beziehungen. Schizotype Persönlichkeiten neigen zu exzentrischem Verhalten und einer ggf. unnahbarer Wirkung, die sozial inkompetent wirkt.

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Bei einer dissozialen Persönlichkeitsstörung, auch antisoziale Persönlichkeitsstörung genannt, besteht dieser Zusammenhang in der Missachtung sozialer Normen bzw. gesellschaftlicher Regelwerke sowie der Rechte anderer.
Die Dissoziale bzw. antisoziale Persönlichkeitsstörung ist eigentlich die typischste Störung, die Soziale Inkompetenz bereits namentlich spiegelt. Hier geht es um alles andere als um sozial kompetentes Verhalten. Dennoch könnte es vorab so wirken. Es ist dann aber lediglich gespielt undeben nicht echt: Dissozialen Persönlichkeiten fehlt es nämlich an Empathie (Einfühlung / Einfühlungsvermögen). Sie können die Gefühle anderer nicht wirklich wahrnehmen und/oder verstehen. Ebenso steht es um ihre eigenen Gefühle, folglich soziale Kompetenz im Umgang mit sich selbst. Dissoziale Persönlichkeiten denken Gefühle nur, sie fühlen sie aber nicht. Menschen mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung verstehen die Welt und ihr Umfeld als eine Art "Supermarkt", in dem sie sich als "Kunde" lediglich bedienen brauchen. Sich selbst halten sie für den "Allergrößten" und das lassen sie andere spüren. Nicht selten verhalten sich dissoziale Persönlichkeiten unangemessen. Menschen mit einer Dissozialen Störung fehlt es an Schuldbewusstsein für unangebrachte Handlungen, an Einfühlungsvermögen bzw. Einfühlung in die Gefühle anderer Menschen. Sie sind extrem impulsiv: Es besteht eine geringe Schwelle zu Frustration und Gewaltausübung.

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und Histrionische Persönlichkeitsstörung
Bei der histrionischen Persönlichkeitsstörung besteht dieser Zusammenhang im übertrieben emotional geschauspielertem Verhalten mit Hang zur Extrovertiertheit. Das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Lob ist größer als es von anderen erfüllt werden kann. Daraus resultiert wiederum ein übertriebenes Verhalten, welches dem inneren Ziel dient, die gewünschte Aufmerksamkeit zu erlangen. Das Verhalten von histrionischen Persönlichkeiten wirkt vielleicht auf den ersten Blick sozialkompetent, ist es aber in Wirklichkeit nicht, weil die Ich-Bezogenheit überwiegt. Der histrionische Mensch nutzt andere lediglich als "Spielwiese" bzw "Bühne" für seinen eigenen egozentrischen
Auftritt.

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz
und
instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline)

Bei der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (Borderline) besteht dieser Zusammenhang in Selbstbild-Schwankungen, unbegründeter Angst vor dem Alleinsein sowie in
negativem Denken und Handeln in Bezug auf die eigene Person. Andere betrifft das zwar nicht direkt, aber indirekt: Schließlich zeigen sich Gefühle, mit denen andere klar kommen müssen. Wie weit anderen Menschen diese Gefühle stetig zugemutet werden können, ist eine andere Sache. Hinzu kommt die Neigung zu unkontrollierten Wutausbrüchen. Insgesamt führt dies zu großen Anstrengungen unf ggf. Belastungen für andere und allein dadurch zum Führen instabiler Beziehungen im sozialen Umfeld.

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz und
zwanghaft bzw. anankastische Persönlichkeitsstörung

Bei der zwanghaften bzw. anankastischen Persönlichkeitsstörung besteht der Zusammenhang zur sozialen Inkompetenz in der übertrieben genauen, perfektionistischen, kontrollierenden, stur nach eigenen strengen Regeln richtenden Art. Ihrem übertriebenen Hang zu Vorsicht und Pedanterie müssen sich andere Menschen beugen. Ein weiterer Zusammenhang besteht in der Angst, Fehler zu begehen und in starken Zweifeln, was mit einer geringen sozialen Kompetenz im Umgang mit sich selbst (z.B. Selbstbewusstsein) und einer Schwäche, eigene Gefühle zu äußern, einhergeht. Wer sich selbst zu etwas zwingt, der zwingt damit auch (indirekt) andere, in einer bestimmten Art und Weise zu denken und zu handeln, daes sonst zu Konfrontationen über zu Frust kommt. Hinzu kommt, dass die Zwänge und Zwangshandlungen von Menschen mit einer
zwanghaften bzw. anankastischen Persönlichkeitsstörung von anderen erduldet und ertragen werden müssen. Das kann andere Menschen ganz schön nerven. Menschen mit einer zwanghaften bzw. anankastischen Persönlichkeitsstörung gehen jedoch davon aus, dass ihre Verhaltensmuster normal und üblich sind, andere Menschen aus ihrem Umfeld es ihnen gleich tun müssen oder es zumindest zu ertragen haben. 

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz und
Vermeidende Persönlichkeitsstörung

bzw. Ängstliche Persönlichkeitsstörung
Bei der Vermeidenden Persönlichkeitsstörung bzw. Ängstlichen Persönlichkeitsstörung besteht ein Zusammenhang in Bezug auf soziale Kompetenzen im Umgang mit sich selbst (z.B. Unsicherheit und Besorgtheit, geringes Selbstvertrauen, Minderwertigkeitsgefühle, übertriebene Angst vor möglichen Gefahren, Streben nach Akzeptanz, Zuneigung und Sicherheit) sowie sozialen Kompetenzen im Umgang mit anderen (z.B. starke Empfindlichkeit gegenüber Kritik und Abweisung) mit Gefahr der sozialen Isolation durch Vermeidungsverhalten. Ängste und Vermeidungsverhalten führen zu schwachen sozialen Kontakten sowie zu Schwierigkeiten bei der Explorationsphase in Gruppenprozessen. Ebenso liegt sozialinkomptetentes Verhalten im Umgang mit sich selbst vor.

 

Zusammenhang Soziale Inkompetenz

und Abhängige Persönlichkeitsstörung
Bei der Abhängigen Persönlichkeitsstörung besteht ein Zusammenhang mit Sozialer Inkompetenz in Bezug auf das Gefühl der Hilflosigkeit. Menschen mit dieser Persönlichkeitstörung sind darauf angewiesen, sich auf Entscheidungen anderer zu verlassen. Es liegt ein geringes Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen vor. Hinzu kommen evtl. übertriebene Trennungsängste und klammerndes Verhalten, was in Bezug auf soziale Kontakte nicht gerade förderlich ist, andere Menschen (z.B. den Partner) sogar ganz schön nerven kann. Ein weiterer Zusammenhang besteht in der Unterordnung eigener Bedürfnisse. Da zu den sozialen Kompetenzen auch der sozialkompetente Umgang mit sich selbst zählt, wirkt eine Abhängigkeit von anderen hier konträr. Wer seine eigene Persönlichkeit nicht wertschätzt, der kann auch anderen Menschen keine ausreichende Wertschätzung gegenüberbringen.

Soziale Inkompetenz bei Kindern

Entstehung

Soziale Kompetenzen lernt man bereits als Kind im Zusammenspiel mit anderen. Die Erziehung - vom Abschauen bei den Familienmitgliedern bis zur Einhaltung individueller Gruppennormen - spielt dabei eine herausragende Rolle.

 

Sofern soziale Kompetenzen nicht bereits in der frühen Kindheit gefördert und geübt werden, während parallel dazu sozial inkompetentes Verhalten konsequent sanktioniert wird, können sich soziale Kompetenzen nur schwer oder eingeschränkt oder gar nicht herausbilden.

 

Das allgemeine und situationsspezifische positiv vorbildliche Verhalten der Bezugspersonen ist für die Bildung sozialer Kompetenzen ebenso wichtig wie das konsequente Verhalten als Reaktion auf sozial inkompetentes Verhalten. Im Umkehrschluss entsteht soziale Inkompetenz aus Lernen aus dem wenig vorbildlichem Verhalten von Bezugspersonen und Umfeld sowie aus mangelnder Konsequenz.

 

Bestimmte moderne Verhaltensmuster in Bezug auf Kommunikation, Gemeinschaftsregeln sowie staatliche Gesetze, die eigentlich einen positiv gemeinten Charakter haben, wirken sich in Bezug auf soziale Inkompetenz leider sehr förderlich aus. Wenn z.B. ein Kind eine andere Person schädigt, dafür aber nicht (mehr) abgestraft wird, lernt das Kind dadurch, dass a) aus eigenem negativen Verhalten keine Nachteile entstehen und b) negatives Verhalten sogar zu Vorteilen führt. Das moderne Jugendstrafrecht fördert ebenso wenig soziale Kompetenzen wie andere Gesetze z.B. in Bezug auf Schuldrecht etc.

Ein weiteres Problem ist, dass immer mehr soziale Regelungen - und damit Kompetenzen - auf den Staat abgewälzt werden und damit die Eigenverantwortlichkeit sowie die Fähigkeit, Verantwortung zu tragen, gesellschaftlich rapide absinkt. Das führt dazu, dass sich 
immer mehr Menschen mit entsprechenden Defiziten in Bezug auf soziale Kompetenzen herausbilden, die aufgrund nachfolgender Misserfolge im gesellschaftlichen Zusammenspiel dann wieder von genau der Gesellschaft wieder aufgefangen werden müssen, welche die Gesetze erlassen und derartige gesellschaftliche Normen gefördert hat.

 

Ohne erfolgreiches Lernen durch Selbsterfahrung von positiven und negativen Erfahrungen können sich soziale Kompetenzen nicht herausbilden und positiv entwickeln. In Gesellschafts- und Kulturkreisen, in den denen geringes sozialkompetentes Verhalten stärker abgestraft wird und positives Sozialverhalten stärker belohnt wird, können sich folglich mehr Menschen mit ausgeprägteren sozialen Kompetenzen herausbilden, was deutlich sichtbar, spürbar und zudem messbar ist. Sozialer bzw. gesellschaftlicher Erfolg ist daher stark davon abhängig, in welchem Gesellschaftskreis oder Milieu, welche Erwartungen an das Verhalten/Sozialverhalten gestellt werden. 

 

Moderne Konventionen und Normen, die sich eigentlich selbst als sozialkompetent verstehen, bewirken psychologisch und praktisch leider oft das Gegenteil. Zu diesen Konventionen und Normen gehört u.a.: Die gesellschaftliche Ächtung und in vielen Fällen das Verbot, Menschen die Wahrheit zu sagen, das Verbot, sein Recht unmittelbar einzufordern, das Verbot von ehrlichem kritischen Feedback gegenüber bestimmten Personengruppen z.B. Bewerbern, die Ächtung bzw. das Verbot der öffentlichen Ansprache von bzw. Kontaktaufnahme zu Menschen, das Verbot sich selbst zu wehren und dies nicht dem Staat zu überlassen usw. Dem gegenüber steht eine Vielzahl von Rechten, die ein konsequentes Verhalten in einer natürlichen sozialen Gemeinschaft einschränken, behindern oder untersagen. 

Sozialkompetenz-Optimierung

Weiterbildung sozialer Kompetenzen

Während sich Menschen mit völliger sozialer Inkompetenz wahrscheinlich kaum Gedanken über das Thema an sich machen - und daher auch keine Hilfe zur Optimierung ihrer Sozialkompetenz in Anspruch nehmen - werden, können Menschen mit entsprechender Einsicht und Erkenntnis daran arbeiten, ihre sozialen Kompetenzen zu optimieren. Viele Fähigkeiten lassen sich - sofern Sinn und Logik verstanden wird - entsprechend trainieren. Detail-Infos

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