Hintergrundwissen "Schlaf-Gedächnis-Lernen"

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Aktuell haben Wissenschaftler der New York University School of Medicine und der Peking University Shenzhen Graduate School in einer Untersuchung nachgewiesen, dass Schlaf für Lernen und Gedächtnis unentbehrlich ist, Lernen und Gedächtnis verbessert und zudem wichtige Verbindungen zwischen Gehirnzellen gebildet werden. 

 

Bekannterweise spielt Schlaf spielt eine wichtige Rolle für das Gedächtnis und das Lernen. Bereits vorausgegangene Untersuchungen ließen einen Zusammenhang zwischen dem Schlaf und vielen komplexen Funktionen des Gedächtnisses vermuten. So konnte z.B. bereits in einer Studie von Turner, Drummond, Salamat und Brown gezeigt werden, dass die Leistung des Arbeitsgedächtnisses, welches wichtig ist, um Informationen für die Weiterverarbeitung aktiv zu halten, unter Schlafmangel leidet: 

 

O.g. Forscher erlaubten damals 18 Frauen und 22 Männern in einem Zeitfenster von vier Tagen lediglich 26 Minuten Schlaf undführten dabei laufend Denk- und Gedächtnistests durch. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Leistung des Arbeitsgedächtnisses der Personen mit geringem Schlaf um 38 Prozent geringer ausfiel als bei der Vergleichsgruppe mit normalem Schlaf. In einer zusätzlichen Studie, bei der mehrere Gruppen von Menschen zu verschiedenen Zeiten geweckt wurden, konnte aufgezeigt werden, dass das deklarative Gedächtnis vorwiegend von Tiefschlaf - das prozedurale Gedächtnis aber vorwiegend von einer langen REM-Schlafphase profitiert. Eine andere Studie (Datta) mit Ratten fand heraus, dass Ratten mit erfolgreichem Lernverhalten einen ca. 25 Prozent längeren REM-Schlaf aufwiesen als die Kontrollgruppe, die nichts gelernt hatte.
 

Seit langem ist bekannt, dass Schlaf wichtig ist, sowohl für den Körper als auch für die Psyche. Ohne ausreichenden Schlaf ist man gefährdet, psychisch zu erkranken. 

 

In der aktuellen Untersuchung wurde nun mit Hilfe der Mikroskopie die Bildung neuer Verbindungen zwischen Gehirnzellen während des Schlafes beobachtet. Die in "Science" veröffentlichte Studie hat nachgewiesen, dass ungestörte Schlafphasen sehr wichtig sind um Informationen zu verarbeiten und entsprechend zu lernen.

In der aktuellen Untersuchung wurde das Lernverhalten von Mäusen untersucht. Denen brachten die Wissenschaftler die Fähigkeit bei, auf einer sich drehenden Stange zu balancieren. Um herausfinden, was passiert, wenn die Mäuse entweder schliefen oder unter Schlafmangel litten, untersuchten die Forscher das Gehirn der Tiere. Dabei zeigte sich, dass die Mäuse, die vorher ausgiebig geschlafen hatten, in ihrem Gehirn deutlich mehr neue Verbindungen zwischen den Neuronen bildeten und daher auch mehr lernten.

Durch das bewusste Stören spezifischer Schlafphasen konnte nachgewiesen werden, dass der Schlaf (sowohl der REM-Schlaf, als auch der weniger tiefe Non-REM-Schlaf) für das Entstehen von Erinnerungen nötig ist, da das Gehirn im Schlafzustand die Aktivitäten des Tages erneut abspielt und die im Wachzustand gewonnenen Eindrücke im Schlaf Eindrücke erneut verarbeitet werden. Schlaf ist insofern wichtig, weil das Gehirn bei dieser Verarbeitung von überflüssigen Informationen gereinigt wird. Der Schlaf hilft, neue Erfahrungen einzuordnen und zu verarbeiten.

 

Mäuse, die eine Stunde trainierten und dann schliefen, wurden mit Tieren verglichen, die drei Stunden lang intensiv trainierten und dann aber wach gehalten wurden. Dabei konnte nun eindeutig festgestellt werden, dass die ausgeruhten Tiere besser abschnitten und ihr Gehirn mehr neue Verbindungen aufbaute. Diese Verbindungen zwischen den Zellen sind entscheidend wichtig, um Informationen auch tatsächlich im Langzeitgedächnis festzusetzen und auch langfristig etwas zu lernen.