Hintergrundwissen "Coaching und soziale Wirklichkeit"

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Der Begriff „Coach“ stammt aus dem Englischen und bedeutet dort Kutsche. Er beschreibt also ein Instrument, das es einem Menschen ermöglicht, von einem Ort zum anderen zu gelangen.

 

Coaching ist grundsätzlich klientenzentriert, weshalb man auch von "Klientenzentriertem Coaching" spricht. Hier liegt das Zentrum des Prozesses im Klienten selbst. In Wahrheit steht der Mensch jedoch niemals alleine da.

Tatsächlich steht die seelische Verfassung des Klienten wie auch sein Denken und Handeln stets in Beziehung zu anderen Individuen oder Gruppen, die auf den Einzelnen einwirken und vom Einzelnen mitbestimmt werden. Dies ist bereits in der Vergangenheit geschehen, in der andere (z.B. Eltern, Familie) die Persönlichkeit des Klienten entscheidend mitgeprägt haben. Es geschieht aktuell und in der Zukunft.

 

Hier bestehen tatsächliche oder moralische Einflüsse und schwerwiegende Abhängigkeitsverhältnisse, die man nicht einfach leugnen kann, wie dies oft üblich ist, so als ginge der Einzelne völlig alleine und ohne jegliche Abhängigkeit durchs Leben.

Der Mensch ist ein soziales Individuum und stets in soziale Prozesse eingebunden.

 

In einem guten Coaching kann nicht ausschließlich der Klient allein im Vordergrund stehen. Selbstverständlich spielt der individuelle Charakter des Klienten eine wesentliche Rolle, jedoch stets im Hinblick auf sein Ziel, sein soziales Umfeld und das individuelle Terrain, auf dem er sich bewegt oder zukünftig bewegen will.

Die Erwartungen, Bedürfnisse, Denkweisen, Normen, Werte und Rituale anderer bzw. der Personen und Gruppen, die über die Erreichung der Ziele des Klienten direkt oder indirekt, bewusst oder unbewusst bestimmen dürfen nicht außer Acht gelassen werden, so als stünde der Klient völlig autonom und ohne Abhängigkeiten im Leben.
 
Andere Menschen, Gruppen, Entscheider, Mitentscheider, die Beeinflussungen und Widerstände darstellen, zu ignorieren oder einfach zu übergehen, wie dies in den meisten Coachings zumeist geschieht, erscheint ziemlich weltfremd und widerspricht jeder Erkenntnis und Logik. 


Solange andere bzw. eine Gruppe auf den Einzelnen einwirkt und ihm eine bestimmte Rolle aufzwingt, solange kann sich der Einzelne nicht so entwickeln wie dies in einem klientenzentrierten Coaching angestrebt ist.


Es ist daher wichtig, in einem Coaching die Außenwelt mit einzubeziehen, sowohl in Gedanken, Simulationen und Rollenspielen, als auch ggf. aktiv.