Hintergrundwissen Vorstellungsgespräch

Mehrwert-Infos für Vielleser, Mehrwisser, Besserwisser

Erfahrungen aus der Personalauswahl

Allein schon von unserer eigenen Arbeit im ib Fachbereich "Geschäftsoptimierung" und unserem ib Komperenzbereich "Personaloptimierung" wissen wir: Bereits im Vorfeld zeigen sich viele Bewerber nicht gerade von ihrer besten Seite.

Vorstellungsgespräche erweisen sich oft als anstrengend und unproduktiv. Auch, wenn man es nicht will: Bereits nach den ersten paar Sätzen, gehen einem oft die "die Lampen an" oder aus und man wünscht sich ein baldiges Ende des Gesprächs, welches viele Entscheider dann mit dem Satz beenden: "Wir melden uns dann bei Ihnen."

Was das heißt, können sich sicher alle denken. Wenn etwa nicht, dann sollte man unseren ib Kompetenzbereich "Kommunikation" besuchen und sich dort überraschen lassen, was mit den unterschiedlichsten Verabschiedungs- und Zeugnisfloskeln gemeint ist bzw. was dahinter steckt.

Vielen Bewerbern muss man alles mühsam "aus der Nase ziehen" und erhält dann Informationen, die relativ wenig mit dem zu tun haben, worum es uns geht. Andere erzählen in Vorstellungsgesprächen halbe Romane, aber nicht das, worauf es eigentlich wirklich ankommt.

Es fehlen konkrete und authentische Argumente, wobei einige Argumente sogar kontraproduktiv und unglaubwürdig sind und andere wiederum sogar einer Ohrfeige gleichkommen, obgleich dies bewerberseitig sicher gar nicht gewollt war.

Unser Unterbewusstsein spielt uns aber gewaltige Spitzbubenstreiche, die über die allseits bekannte "Freud´sche Fehlleistung" weit hinaus gehen. Obgleich man es nicht will, sagt und erreicht man das Gegenteil.

Oft haben Personaler sogar bei einem gut vorbereiteten Bewerber das Gefühl, dass dieser gar nicht verstanden hat, worum es in der Stelle eigentlich geht. Insbesondere intelligenten und erfahrenen Entscheidern stehen oftmals geradewegs "die Haare zu Berge".

Und dann ist da noch, unabhängig von der Floskel "Wir melden uns dann bei Ihnen" die kommunikationspsychologische Sicht: Neben den Fehlern in der verbalen Argumentation werden viele paraverbale und nonverbale Fehler gemacht.

Grund dafür sind - neben der fehlenden Vorbereitung – zumeist gelernte Fehlinformationen und pauschalisierte Tipps von Medien oder altbackenen Pauschalberatungen, die sich seit 30 Jahren scheinbar nicht mehr verändert haben. Hier wird immer die gleiche - fast identische - Pauschal-Leier herabgespult und anscheinend völlig unberücksichtigt gelassen, dass sich Mensch und Gesellschaft und unsere Kommunikation, ebenso die Entscheidungsgrundlagen seit dem sehr verändert haben.